New Work – Deep Work – Works?

Meine Prämisse bei PLANWORX heißt umdenken, weiterdenken, hinterfragen. Dazu gehört auch, immer wieder neue Prozesse und Tools unter die Lupe zu nehmen und unseren Anspruch an „New Work“ weiter voranzutreiben.

In unserer Branche steht Multitasking ganz oben. Flexibles, schnelles Reagieren auf unterschiedliche Anforderungen, Problemlösungen aus dem Ärmel schütteln und dabei die Dienstleister- und Beraterrolle immer zu 100 % plus einem extra X-Faktor ausfüllen. Aber unser Weg als strategischer Partner geht nicht vorbei an Content, Kreativität und maximaler Innovationskraft.

Wie lässt sich das vereinen? Wie kommt man an das Potential heran, das in uns steckt, um das bestmögliche Ergebnis abzuliefern? Dafür gibt es eine scheinbar recht simple Lösung: Deep Work. Konzentriertes Arbeiten, ohne Ablenkung, in einem geschützten Raum.

„Cool!“ dachten wir uns, „Deep Work“, klingt schon mal gut und zählt voll auf New Work ein. Das passt doch genau zu uns, oder?

Um die Systematik dahinter zu verstehen, habe ich mich durch ein sehr theoretisches Buch gewälzt: „Konzentriertes Arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen“ von Cal Newport. Man fühlte sich beim Lesen gleich auf den ersten Seiten ertappt, während man doch wieder kurz die Mails checkt und ans Telefon geht. Oje, schon wieder bist du im „Shallow Work“-Modus. Schnell wird einem klar, da steckt viel Wahrheit dahinter. Wir sind gepolt darauf, oberflächlich zu arbeiten. Lange Konzentrationsphasen können wir schlichtweg nicht mehr durchhalten. Aber gerade das ist es doch, was wir brauchen, auch und gerade in unserem Job, oder?

Nachdem ich alles sortiert hatte, ging es an die „PX Regeln“. Welches System von Deep Work passt zu uns, wie können wir das in unseren Alltag integrieren?

Wir haben uns für die rhythmische Methodik entschieden. Regelmäßig an zwei Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden wollten wir zum „DeepWorken“ einladen. Kein Muss, sondern eine Option. Dafür haben wir unseren größten Meetingraum geblockt und alle Regeln befolgt, die das Buch empfiehlt.

Die erste Resonanz war groß. Jeder hatte Bock es zu versuchen und dabei zu sein. Nicht mehr nur im Homeoffice konzentriert zu arbeiten, sondern auch im Büro – und das ganz offiziell. Die ersten Versuche waren ernüchternd. „Leider doch keine Zeit, Kunden-Calls, Meetings, …“ – immer kam etwas dazwischen. Und vor allem gab es die Frage: was ist mein konkretes Ziel in den Sessions, was will ich erreichen? Denn ohne ein klares Ziel innerhalb Deep Work macht Deep Work keinen Sinn.

Mission Failed? Ja und nein.

Deep Work ist anstrengend, es braucht Übung und Disziplin. Wenn man nach den ersten auslaugenden Versuchen mal drin ist, tut es nicht mehr weh, sondern fängt an Spaß zu machen. Zumindest rückblickend auf das Ergebnis, was in jeder Session entstehen kann, wenn man auch ein Ziel hat, das man anvisiert.

Mit unserem Agenturalltag war es allerdings nicht zu vereinbaren. Der Meetingraum ist wieder frei für kreative Brainstormings, Workshops und Team Meetings. Und wer das Bedürfnis nach Deep Work hat, kann es jederzeit einfordern, sich einen Rückzugsort suchen und an die Essenz gehen. Wir wissen ja jetzt wie es geht.

Und wie geht’s weiter?

Stillstand ist für PLANWORX keine Option. Gerade versuchen wir uns an einem ersten Testpiloten zur selbstorganisierten Teamverwaltung ohne definiertem Teamleader. Eigenständige Projektverteilung, Kapaplanung, Urlaubsverwaltung. Ob das funktioniert? Wir werden es rausfinden – und davon erzählen!